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Samuel Benedikt Carsted Club e.V.
Atzendorfer Sagen und Geschichten

Die Sage vom Rüster- oder Rustbaum bei Atzendorf

von Paul Danzfuß

Zwischen den beiden großen Bördedörfern Atzendorf und Förderstedt, nicht weit von den

Stille Teichen, an deren Stätte vor dem dreißigjährigen Kriege das Örtchen Luxdorf lag, steht

ein uralter, mächtiger Rüsterbaum. Weit hinein ins Land ist er zu sehen. Jeder kennt ihn; und

nur mit einem stillen Schauer naht sich ihm jung und alt. Sechs erwachsene Männer müssen

es sein, die seinen Stamm, der beinahe sieben Meter dick ist, umfassen wollen. Und wollte

jemand bis zur Spitze des Riesen steigen, er müsste eine Leiter nehmen, die 31 Meter lang

wäre. Dem müden Schäfer mit seiner Herde spendet sein Blätterdach im heißen Sommer

erfrischenden Schatten; und auf den großen Steinen, die am Fuße des Rustbaumes liegen,

verzehren die Landleute in der Frühstückspause ihr Brot.

Von dem Baume erzählen sich die Leute in der Gegen eine sonderbare Geschichte:

Einst, als das Dörfchen Luxdorf noch stand, gerieten einmal der Sauhirt und der Schäfer

wegen der Weideplätze in Streit. Jeder wollte zu derselben Zeit hier seine Herde hüten, und

keiner von beiden wollte weichen. Der Streit wurde so heftig, dass der Sauhirt den Schäfer

mit seinem Stabe erschlug und die Leiche heimlich da, wo heute der Rüsterbaum steht,

verscharrte. Doch seine schlimme Tat blieb nicht verborgen. Bald erzählten die Leute des

Dorfes, dass er der Mörder sei. Da beschwor er sich und rief frevelnd aus: „So wahr mein

Stab nicht grünen wird, wenn ich ihn in die Erde stecke, so wahr bin ich unschuldig.“ Dabei

stieß er den Stab in die Erde. Aber siehe! Am andern Morgen grünte der Stab. Der Mörder

wurde nun ergriffen, zum Tode verurteilt und am Galgen, der in der Nähe auf dem

Galgenberg stand, aufgehängt. Aus diesem Stabe aber wuchs der unvergängliche Rustbaum.

 

Die Ulmen (Ulmus), auch Rüster, Rusten oder Effe genannt, bilden eine

Pflanzengattung in der Familie der Ulmengewächse (Ulmaceae).

Das Ulmensterben droht die mitteleuropäischen Ulmen-Arten auszurotten.

 

 

Auch der uralte Rüsterbaum auf der Atzendorfer Feldmark fiel dem Ulmensterben zum Opfer. 1992 wurde eine

junge Ulme an der alten Stätte gepflanzt.

Die

topographischen Beschreibung des Herzogthums Magdeburg ...

 

In der Feldmark von Atzendorf sind vier, im dreißigjährigen Kriege wüste gewordene

Dorfstellen, Schwimmer, Eimecke, Kötling und Luxdorf.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ulmen ] Zerstörung Luxdorfs im 30-jährigen Krieg ist eine Legende. Danzfuß folgt hierder Ausführlichenaus dem Jahre 1785:

Luxdorf erscheint in den erschlossenen Urkunden zum letzten Mal um 1350 als „Villa Lakesdorp [Ortschaft]“,

um 1420 heißt es in einer Urkunde:

Lustporp: dar hebbe wey V hove, de werkt me ut Assendorpe, de hebbe wey gelegen

Hanse Veddere

haben wir Hans Vetter belehnt]

Um 1480 wird Luxdorf zum ersten Mal „villa deserta“ [wüste Ortschaft]genannt

 

Tyle Vetter verzichtet zugunsten des Klosters Berge auf eine Hufe und zwei Höfe in

Höfe in villa deserta Luckstorp prope Atzendorp.

[Luxdorf: da haben wir fünf Hufen, die bearbeiten die aus Atzendorf, mit denen

(Quelle: Gustav Hertel.

 

Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. 38. Bd. Halle 1899)

Die Wüstungen im Norsthüringgau.

Die Sage enthält Hinweise auf

Gerichtsstätte unter freiem Himmel, Halsgerichtsbarkeit der Luxdorfer und Gottesurteil.

 

(E. Herbst:

 

In der Förderstedter Variante der Sage sind die oben erwähnten großen Steine die versteinerten Hunde des

Schäfers. Das deutet darauf hin, dass die

Richters und der Schöffen waren..

Ein Streit um Weidegründe, der mit einem Totschlag endete, ist historisch belegt. Die

Atzendorfer

nach Staßfurt verlief.

Um 1850 gab es auf Atzendorfer Feldmark u.a. die Flurnamen: Am Luxdorfer Anger, Höfchen in Luxdorf,

zwischen der Heerstraße und Luxdorf, Am Rustbaume, zwischen der Heerstraße und der Förderstedter Grenze

 

(Quelle:

LHA Wernigerode / Rep C20V Sep. Atzendorf Karte Nr.1)

 

mittelalterliches Recht: Rechtsprechung am Tatort oder auf einer Kampe erschlagen – Elvrode geköpft. [ http://ernstherbst.online.de/fam/1697_atz_krimi.pdf ]) Steine Reste des steinernen Gerichts-Tischs und/oder der Steinsitze desRichtstätte derlag wahrscheinlich an der alten Magdeburger Heerstraße, die westlich von Luxdorf von Atzendorf Übersichts Karte der beiden Seiten von der Feldmark Atzendorf 1845/46.
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